Treppenlift im Altbau: So gelingt der Einbau!

Ein steiles, schmales Treppenhaus – und jede Stufe wird zur Hürde? Besonders in Altbauten sind Treppen oft eng, verwinkelt oder steil, was den Alltag für ältere Menschen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität erschwert. Doch kann man in einem historischen Gebäude überhaupt einen Treppenlift nachrüsten? Und was, wenn das Haus unter Denkmalschutz steht?

Die gute Nachricht: Es gibt Lösungen – und oft mehr, als Sie denken! Von platzsparenden Sitzliften über Senkrechtlifte bis hin zu Hubliften für den Außenbereich – mit der richtigen Planung lässt sich fast jeder Altbau barrierefrei gestalten. Doch welche Modelle eignen sich wirklich? Welche baulichen Hürden müssen Sie beachten? Und wie sieht es mit Kosten und Förderungen aus?

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige rund um den Treppenlift im Altbau – von der passenden Lift-Lösung für Ihre Wohnsituation über gesetzliche Vorgaben bis hin zu konkreten Preis- und Fördermöglichkeiten. Am Ende wissen Sie genau, welche nächsten Schritte Sie gehen müssen, um die beste Entscheidung zu treffen.

Altbau Eigenheim

Für Schnellleser – Treppenlift im Altbau: Wichtige Informationen auf einen Blick

  • Steile und schmale Treppen sind eine Herausforderung. Nutzen Sie schmale Treppenlifte mit klappbaren Elementen oder alternative Lösungen wie Senkrechtlifte.
  • Türschwellen lassen sich einfach mit Rampen beseitigen. Für schmale Türen ist eine Verbreiterung notwendig, um den barrierefreien Zugang zu gewährleisten.
  • Bei wenigen Stufen zum Eingang ist ein Hublift die ideale Lösung
  • Bei sichtbaren Veränderungen und Eingriffen in die Bausubstanz ist eine Genehmigung erforderlich. Zuständig ist die untere Denkmalschutzbehörde Ihres Bundeslandes.

  • Unsere Lift-Auswahlhilfe: Sitzlift für mindestens 70 cm breite Treppen, Plattformlift für Rollstuhlfahrer mit 90 cm breiten Treppen, Hublift für kleine Erhöhungen (im Außenbereich) oder Senkrechtlift bzw. Homelift wenn die Treppen zu schmal sind

Altbau-Tücken: Diese Hindernisse müssen Sie beachten

Ein Altbau versprüht Charme – hohe Decken, verzierte Geländer und historische Bodenbeläge erzählen Geschichten vergangener Zeiten. Doch wenn es um Barrierefreiheit geht, können gerade diese architektonischen Besonderheiten zur Herausforderung werden. Steile, enge Treppen, hohe Türschwellen und schmale Durchgänge machen die Mobilität oft schwer. Doch keine Sorge – es gibt Lösungen!

Enge, steile Treppen im Innenbereich – welche Lösungen gibt es?

Schmale Treppenlifte mit klappbaren Elementen

In vielen Altbauten sind die Treppen schmal und steil, oft mit nur wenig Platz für eine nachträgliche Installation. Die Lösung: Es gibt einige Treppenlift-Modelle mit klappbaren Elementen! Klappbare Sitze, Fußstützen und Armlehnen sorgen dafür, dass der Lift im eingefahrenen Zustand nur noch 30 cm Platz einnimmt und die Treppe für andere weiterhin nutzbar bleibt. Das ist gerade für Haushalte wichtig, in denen mehrere Personen leben, die regulär die Treppe benutzen können. 

Es muss jedoch hinzugefügt werden, dass ein Treppenlift für schmale Treppen eine Mindestbreite der Treppe von 70 cm benötigt. Ein paar wenige Ausnahmen schaffen sogar 62 cm. Ist das nicht gegeben, so kommt der nächste Punkt in Frage.

Senkrechtlifte & Homelifte – wenn ein Treppenlift nicht passt

Ist die Treppe schmaler als 70 cm, ist der Senkrechtlifte oder ein Homelift die gute Alternative. Diese Lifte sind wie klassische Lifte im Kaufhaus – nur für das eigene Zuhause.

Sie sind in der Regel deutlich teurer und man muss hier gut und gerne mit mindestens 20.000 Euro rechnen. 

Solche Lifte sind allerdings auch äußerst stabil. Die Tragkraft beträgt über 400 kg.

Für einen Home- bzw. Senkrechtlift benötigt man eine separate Stellfläche, in welcher der Lift hoch und runterfahren kann.

Barrieren für Rollstuhlfahrer: Türschwellen und zu schmale Türen

Für Rollstuhlfahrer stellen selbst kleine Höhenunterschiede große Hindernisse dar. Niedrige Türschwellen lassen sich mit speziellen Rampen oder Bodenausgleichsmaßnahmen beseitigen, sodass eine durchgängige, barrierefreie Fläche entsteht.

Schmale Türen erschweren den Zugang und verhindern eine komfortable Nutzung mit Rollstuhl oder Gehhilfen. In diesen Fällen ist eine Türverbreiterung notwendig. Je nach Bausubstanz erfolgt dies durch den Austausch der Türzarge oder bauliche Anpassungen, um einen sicheren und bequemen Durchgang zu gewährleisten.

Barrierefreier Zugang im Außenbereich: So überwinden Sie die Stufen zum Hauseingang

Viele Altbauten verfügen vor dem Eingang über ein paar wenige Stufen, die für Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine große Herausforderung darstellen. Ein Hublift bietet hier die ideale Lösung, um den kleinen Höhenunterschied mühelos zu überwinden.

Warum ein Hublift hier die beste Wahl ist:

  • Er überwindet Höhen von bis zu 1,5 Metern und eignet sich perfekt für wenige Stufen (einige Modelle schaffen sogar einen Höhenunterschied von bis zu 3 Metern.)
  • Die Bedienung ist einfach und benutzerfreundlich.
  • Er nimmt nur wenig Platz ein
  • Rollstuhlfahrer und Nutzer von Gehhilfen gelangen sicher und bequem ins Haus.

Ein Hublift lässt sich direkt am Eingangsbereich platzieren und ermöglicht einen barrierefreien Zugang, ohne dass aufwendige bauliche Veränderungen erforderlich sind. Damit bleibt der Charakter des Altbaus erhalten, während die Mobilität deutlich verbessert wird.

Diese Treppenlifte passen in Ihren Altbau - Modelle und Kosten im Überblick

Sitzlifte – die flexible Lösung für gerade und kurvige Treppen

Sitzlifte gehören zu den beliebtesten Treppenlift-Modellen, da sie sich platzsparend in nahezu jedes Treppenhaus einfügen. Für gerade Treppen reicht eine einfache Führungsschiene, während für verwinkelte oder gewendelte Treppen eine maßgefertigte Schienenführung notwendig ist.

Vorteile von Sitzliften

  • Für die meisten Personen die bequemste Art Treppen zu überwinden
  • Schmale Modelle mit klappbaren Sitzen und Armlehnen benötigen im unbenutzten Zustand nur 30 cm
  • Schnell montiert und kostengünstiger als andere Liftarten

Kosten für Sitzlifte im Altbau

  • Die Kosten für einen Sitzlift im Altbau beginnen bei 3.500 Euro.

Plattformlifte – barrierefreies Fahren für Rollstuhlfahrer

Für Rollstuhlfahrer ist ein Plattformlift die beste Wahl, um Treppen sicher und ohne Umsteigen zu überwinden. Die Plattform bietet ausreichend Platz für einen Rollstuhl und fährt entlang einer stabilen Schiene nach oben oder unten.

Im fahrenden Zustand benötigen Plattformlifte auf Grund der größeren Plattform mehr Platz als Sitzlifte.

Warum ein Plattformlift?

  • Speziell für Rollstuhlfahrer konzipiert
  • Auch für schwere Elektro-Rollstühle geeignet
  • Klappbare Plattform für mehr Platz im Treppenhaus bei Nichtnutzung

Kosten für einen Plattformlift im Altbau

  • Die Kosten für einen Plattformlift im Altbau beginnen bei 9.000 Euro.

Hublifte – die ideale Lösung für kleine Höhenunterschiede

Wenn nur wenige Stufen zu überwinden sind, bietet ein Hublift die perfekte Alternative. Dieses Modell hebt Rollstühle oder Personen mit Gehhilfen vertikal an und ermöglicht so einen barrierefreien Zugang zu höher gelegenen Bereichen, wie Hauseingängen oder Terrassen. Besonders bei Altbauten mit wenigen Stufen zum Hauseingang stellt er eine praktische Lösung dar.

Vorteile eines Hublifts

  • Überwindet Höhenunterschiede von bis zu 1,5 Metern (teilweise sogar bis zu 3 Metern)
  • Wird besonders gerne im Außenbereich verwendet
  • Sicherer, ebenerdiger Zugang ohne Treppensteigen

Kosten für einen Hublift im Altbau

  • Die Kosten für einen Hublift im Altbau beginnen bei 6.000 Euro.

Senkrechtlifte – die platzsparende Alternative für mehrere Etagen

Wenn ein Treppenlift keine Option ist oder mehrere Stockwerke überwunden werden müssen, ist ein Senkrechtlift eine hervorragende Lösung. Dieser funktioniert wie ein klassischer Aufzug. Senkrechtlifte lassen sich sowohl im Innen- als auch im Außenbereich installieren.

Warum ein Senkrechtlift?

  • Die Lösung für Treppen die kleiner als 70 cm sind
  • Ideal für Rollstuhlfahrer und Personen mit Gehhilfen

Kosten für einen Senkrechtlift im Altbau

  • Die Kosten für einen Senkrechtlift im Altbau beginnen bei 20.000 Euro. Damit ist das die teuerste Variante.

Den richtigen Lift für Ihren Altbau finden – so geht’s

Nachdem wir die verschiedenen Liftarten und ihre jeweiligen Vorteile vorgestellt haben, bleibt die entscheidende Frage: Welches Modell eignet sich am besten für Ihren Altbau? Unsere Entscheidungshilfe hilft Ihnen, die passende Lösung zu finden.

  • Können Sie noch alleine gehen und sitzen? Hat die Treppe mindestens eine Breite von 70 cm? Dann ist ein Sitzlift ideal für Sie!

  • Sitzen Sie im Rollstuhl und hat Ihre Treppe mindestens eine Breite von 90 cm? Dann passt der Plattformlift am besten zu Ihnen!

  • Müssen Sie nur eine kleine Erhöhung im Außenbereich überwinden? In diesem Fall ist der Hublift die passende Lösung!

  • Ist Ihre Treppe schmaler als 70 cm (oder im Rollstuhl weniger als 90 cm)? Dann schauen Sie nach einem Senkrechtlift oder einem Homelift.
Entscheidungshilfe für den passenden Treppenlift im Altbau - © Altersgerecht Modernisieren
Entscheidungshilfe für den passenden Treppenlift im Altbau - © Altersgerecht Modernisieren

Treppenlift im denkmalgeschützten Gebäude: Was ist erlaubt?

In denkmalgeschützten Gebäuden ist eine Genehmigung fast immer erforderlich, da Treppenlifte bauliche Eingriffe erfordern. Zuständig ist die untere Denkmalschutzbehörde Ihres Bundeslandes.

So läuft die Antragstellung ab:

  1. Frühzeitige Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde
  2. Einreichung der Unterlagen (Baupläne, Gutachten, Fotos)
  3. Prüfung und Entscheidung – Genehmigung oder Auflagen möglich

Für detaillierte Informationen zur Antragstellung und den richtigen Ansprechpartner in Ihrer Region besuchen Sie unseren Ratgeber „Treppenlift Denkmalschutz.

Ist der Altbau Ihr Eigenheim oder ein Mehrfamilienhaus? – Das sind die Unterschiede für den Einbau

Die Installation eines Treppenlifts variiert erheblich zwischen einem Eigenheim und einem Mehrfamilienhaus. Hier sind die entscheidenden Unterschiede.

Vorteile & Freiheiten bei der Installation im Eigenheim

Im Eigenheim genießen Sie eine hohe Flexibilität bei der Planung und Installation eines Treppenlifts. Sie entscheiden selbst, welches Modell am besten zu Ihren Bedürfnissen passt und wo der Lift platziert wird.

Die Vorteile sind:

  • Keine Genehmigungen erforderlich: Sie planen und installieren in der Regel ohne bürokratische Hürden.
  • Individuelle Anpassungen: Sie wählen Design, Ausstattung und Technik, um den Treppenlift optimal in Ihre Wohnsituation zu integrieren.
  • Schnelle Umsetzung: Die Installation erfolgt schnell und unkompliziert, ohne Abstimmungen mit Dritten.

Genehmigungen und rechtliche Hürden im Mehrfamilienhaus

In einem Mehrfamilienhaus müssen Sie mehrere Aspekte beachten, die die Installation eines Treppenlifts komplizierter gestalten. Hier sind die Herausforderungen:

  • Zustimmung der Eigentümergemeinschaft: Bei einem Mehrfamilienhaus benötigen Sie in der Regel die Zustimmung aller Eigentümer für bauliche Veränderungen.
  • Genehmigungen durch die Hausverwaltung: Abhängig von der Hausordnung und den Vereinbarungen der Eigentümergemeinschaft bestehen zusätzliche Genehmigungsanforderungen.
  • Eingriff in gemeinschaftliche Flächen: Der Lift betrifft oft Bereiche, die für alle Bewohner zugänglich sind, was zusätzliche rechtliche Hürden mit sich bringt.
  • Größere Treppenbreite notwendig: Im Mehrfamilienhaus sind die Regeln für den Einbau deutlich strenger. Hier muss eine Mindestbreite von 100 cm gegeben sein. Das ist gerade bei Altbauten nicht immer der Fall

Insgesamt bringt die Installation eines Treppenlifts im Mehrfamilienhaus mehr bürokratischen Aufwand mit sich als im Eigenheim. 

Wenn Sie in einem Mehrfamilienhaus leben, dann schauen Sie am besten bei unserem Ratgeberartikel “Treppenlift Mehrfamilienhaus” vorbei.

Förderungen & Zuschüsse: So senken Sie die Kosten für Ihren Treppenlift im Altbau

Die Installation eines Treppenlifts bringt eine erhebliche finanzielle Belastung mit sich. Um die Kosten zu senken, stehen Ihnen verschiedene Förderungen und Zuschüsse zur Verfügung.

Die wichtigste Förderung ist der Pflegekassenzuschuss, der bis zu 4.180 Euro beträgt. Dieser Zuschuss gilt für Personen mit einem Pflegegrad, die auf einen Treppenlift angewiesen sind. Hier sind die Schritte, um diesen Zuschuss zu beantragen. 

Des Weiteren gibt es von der KfW einen zinsgünstigen Kredit von bis zu 50.000 Euro.

Ihre nächsten Schritte: So kommen Sie zu Ihrem Lift für den Altbau

Folgen Sie diesen Schritten, um den passenden Treppenlift für Ihren Altbau zu finden:

1. Auswahl passender Lift 
Finden Sie mit unserer Entscheidungshilfe heraus, welcher Lift für Ihre Situation im Altbau am besten passt.

2. Angebote einholen und vergleichen:
Holen Sie mehrere Angebote von regionalen Fachbetrieben ein, um den besten Preis zu finden. Über uns erhalten Sie kostenlos innerhalb von nur 2 Minuten mehrere Angebote, die Sie einfach vergleichen können, um Kosten zu sparen.

3. Förderungen prüfen:
Wenn Sie über einen Pflegegrad verfügen, holen Sie sich einen Zuschuss von Ihrer Pflegekasse. Hier gibt es bis zu 4.180 Euro!


4. Einbau & Inbetriebnahme:
Als letzter Schritt folgt der Einbau des Lifts durch den Fachbetrieb. Achten Sie darauf, alle Details und Funktionen während der Inbetriebnahme zu klären, um die Sicherheit und den Komfort zu gewährleisten.

Grafische Darstellung der nächsten Schritte für Ihren zukünftigen Lift im Altbau - © Altersgerecht Modernisieren
Grafische Darstellung der nächsten Schritte für Ihren zukünftigen Lift im Altbau - © Altersgerecht Modernisieren

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Treppenlift im Altbau

Ja, der Einbau eines Treppenlifts ist in den meisten Fällen möglich. Es wird eine Treppenbreite von mindestens 70 cm benötigt, was in vielen Altbauten gegeben ist.

Für einen Sitzlift ist eine Mindestbreite von 70 cm notwendig, bei einem Plattformlift benötigt man in der Regel eine Treppenbreite von 90 cm.

Ja, bei nachgewiesener Pflegebedürftigkeit zahlen Pflege- bzw. Krankenkassen bis zu 4.180 Euro.

Grundsätzlich ja. Der Vermieter muss dem Einbau zustimmen, wenn Sie den Treppenlift für einen barrierefreien Zugang benötigen. Allerdings müssen Sie als Mieter die Kosten für den Einbau und den späteren Rückbau selbst tragen.

In einem normalen Wohnhaus ist keine Baugenehmigung erforderlich. Nur bei öffentlichen Gebäuden muss ein Antrag gestellt werden, oder wenn das Gebäude unter Denkmalschutz steht.

Der Einbau in einem denkmalgeschützten Haus erfordert eine behördliche Genehmigung. Weiterführende Informationen sowie entsprechende Ansprechpartner finden Sie in unserem Ratgeberartikel “Treppenlift Denkmalschutz”.

Bildquellen:

  • Altbau Eigenheim – Quelle: Pixabay
  • Entscheidungshilfe für den passenden Treppenlift im Altbau – © Altersgerecht Modernisieren
  • Grafische Darstellung der nächsten Schritte für Ihren zukünftigen Lift im Altbau – © Altersgerecht Modernisieren
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