Fenster mit integrierter Lüftung: Der Schlüssel zu gesundem & sicherem Wohnen im Alter

Zuletzt aktualisiert am 25. November 2025 von Patrick
Fenster mit Lüftung (erstellt mit KI) - ©Altersgerecht Modernisieren

Sie lieben Ihr Zuhause, merken aber, dass das tägliche Stoßlüften gerade im Alter zunehmend zur Belastung wird? Die schweren Fenstergriffe kosten Kraft, und der kalte Durchzug ist unangenehm. Vielleicht machen Sie sich auch Sorgen um feuchte Ecken oder gar Schimmel, weil Sie die Fenster lieber geschlossen halten – besonders nachts oder wenn Sie unterwegs sind.

Sie stehen damit vor einem Dilemma, das viele Hausbesitzer kennen: Wie schützt man die Gesundheit und die Bausubstanz, ohne bei Komfort oder Einbruchsicherheit Kompromisse eingehen zu müssen?

In diesem Ratgeber nehmen wir Sie an die Hand. Wir agieren als Ihr persönlicher Berater und erklären Ihnen einfach und verständlich die beste technische Lösung für dieses Problem: Fenster mit integrierter Lüftung.

Wir zeigen Ihnen, welche Systeme es gibt (von passiv bis smart), welches das Stoßlüften wirklich ersetzt und wie Sie durch die richtige Planung nicht nur Schimmel vermeiden, sondern dank Wärmerückgewinnung sogar Heizkosten sparen. Am Ende dieses Artikels werden Sie eine fundierte und sichere Entscheidung für Ihr zukunftsfestes Zuhause treffen können.

Das Wichtigste zu Fenster mit Lüftung zusammengefasst

  • Passive Lüfter (System 1) ersetzen das Stoßlüften nicht. Die günstigen Fensterfalzlüfter bieten nur eine Grundlüftung. Bei „Lastspitzen“ (nach dem Duschen oder Kochen) müssen Sie weiterhin manuell lüften, um Schimmel sicher zu vermeiden.
  • Nur smarte Systeme (System 3) sind ein echter „Autopilot“. Dies ist die einzige Lösung, die Ihnen die Verantwortung komplett abnimmt. Dank Sensoren erkennt sie Feuchtigkeit automatisch und lüftet nur dann intensiv, wenn es wirklich nötig ist – bei voll verriegeltem, einbruchsicherem Fenster.
  • Smarte Systeme sparen Heizkosten durch Wärmerückgewinnung. Moderne Systeme werden paarweise installiert (als „System“) und nutzen die Wärme der verbrauchten Abluft, um die frische Zuluft vorzuwärmen. Sie lüften, ohne den Raum auszukühlen.
  • Hohe Förderung reduziert die Kosten. Die höheren Anschaffungskosten für smarte Systeme werden vom Staat (z.B. BAFA) mit bis zu 20 % (oder 12.000 €) bezuschusst, da sie die Energieeffizienz massiv steigern.
  • Alternative: Sanierung von der Steuer absetzen. Statt des BAFA-Zuschusses können Sie die Sanierungskosten (20 % von maximal 200.000 €, also bis zu 40.000 €) über drei Jahre von Ihrer Steuer absetzen. Für diesen Weg benötigen Sie auch keinen Energieberater.

Warum klassisches Stoßlüften im Alter oft zur Belastung wird

Moderne dichte Fenster sind bestens isoliert und behalten die warme Luft im Raum. Das sorgt dafür, dass man regelmäßig lüften muss. Ansonsten “steht” die Luft.

Feuchtigkeit, die wir täglich durch Atmen, Kochen oder Duschen abgeben, kann nicht mehr entweichen. Diese feuchte Luft sammelt sich an kühlen Stellen, meist in Fensterecken oder hinter Möbeln. Das Ergebnis: Kondenswasser und der perfekte Nährboden für Schimmel.

Schimmel greift nicht nur die Bausubstanz Ihres Zuhauses an – er gefährdet vor allem Ihre Gesundheit. Gerade wenn Sie Ihre Zukunft sicher in den eigenen vier Wänden planen, möchten Sie das Risiko von Schimmelsporen in der Atemluft konsequent ausschließen.

Schimmel in der Ecke einer Wand nahe dem Fenster wegen zu feuchter Luft (erstellt mit KI) - ©Altersgerecht Modernisieren

Warum Kippen und Zugluft keine Lösung sind

Der bekannte Rat lautet: Mehrmals täglich 10 Minuten stoßlüften. Doch für viele Menschen ist das im Alltag schlicht unpraktikabel.

  • Kalter Luftzug: Wer sitzt schon gern in der Zugluft, besonders im Winter? Das ist nicht nur ungemütlich, sondern erhöht das Erkältungsrisiko.
  • Hohes Sicherheitsrisiko: Ein gekipptes Fenster ist eine offene Einladung für Einbrecher. Sie können Ihr Zuhause nie mit ruhigem Gewissen verlassen.
  • Energieverschwendung: Vergessen Sie, das Fenster rechtzeitig zu schließen, heizen Sie sprichwörtlich zum Fenster hinaus. Die Räume kühlen aus und die Heizkosten steigen.

Sie stehen also vor einem klaren Dilemma: Entweder Sie leben mit dem Aufwand und den Risiken des Stoßlüftens, oder Sie riskieren ein ungesundes, feuchtes Raumklima.

Genau für dieses Problem gibt es eine zuverlässige technische Lösung. Ein Fenster mit integrierter Lüftung nimmt Ihnen diese Arbeit ab.

Kalter Luftzug durch ein gekipptes Fenster (erstellt mit KI) - ©Altersgerecht Modernisieren
Kalter Luftzug durch ein gekipptes Fenster (erstellt mit KI) - ©Altersgerecht Modernisieren

Was sind Fenster mit integrierter Lüftung? (Die schnelle Antwort)

Ein Fenster mit integrierter Lüftung ist eine moderne Fensterlösung, die Ihr Zuhause automatisch mit Frischluft versorgt – und das bei geschlossenem Fenster.

Vielleicht fragen Sie sich, wie das funktioniert. Die Technik dahinter ist clever und oft unsichtbar direkt im Fensterrahmen oder Fensterflügel verbaut. Statt das Fenster kippen zu müssen, sorgen kleine Öffnungen oder mechanische Lüfter für einen kontinuierlichen und kontrollierten Luftaustausch.

Fenster mit integrierter Lüftung (erstellt mit KI) - ©Altersgerecht Modernisieren
Fenster mit integrierter Lüftung (erstellt mit KI) - ©Altersgerecht Modernisieren

Die clevere Technik: Automatische Frischluft bei geschlossenem Fenster

Moderne Fensterlüftungssysteme ziehen verbrauchte, feuchte Luft (wie sie beim Atmen oder Kochen entsteht) nach draußen und lassen gleichzeitig frische, gefilterte Außenluft herein.

Dieser permanente Luftwechsel ist so sanft, dass Sie keine unangenehme Zugluft spüren. Gleichzeitig bleiben Lärm, Staub und bei vielen Systemen sogar Pollen draußen. Sie genießen also dauerhaft ein gesundes Raumklima, ohne Komfort oder Sicherheit einbüßen zu müssen.

Der entscheidende Unterschied zu normalen Fenstern

Der entscheidende Unterschied liegt in der Kontrolle. Normale, moderne Fenster sind (gewollt) fast luftdicht. Sie sparen Heizkosten, verhindern aber auch jeden natürlichen Luftaustausch. Wie wir im ersten Kapitel gesehen haben, führt dies schnell zu Feuchtigkeit und Schimmelgefahr.

Ein Fenster mit integrierter Lüftung löst dieses Dilemma: Es kombiniert die hohe Energieeffizienz eines dichten Fensters mit dem gesundheitlichen Vorteil einer permanenten Frischluftzufuhr. Es lüftet für Sie – automatisch, sicher und effizient.

Die 3 Lüftungssysteme im Überblick

Wenn Sie sich für Fenster mit Lüftung entscheiden, treffen Sie im Grunde auf drei verschiedene Technologien. Diese unterscheiden sich vor allem im Komfort und darin, wie viel sie Ihnen „automatisch“ abnehmen.

System 1: Fensterfalzlüfter (Die passive Basislösung)

Der Fensterfalzlüfter ist die einfachste und häufigste Form der Fensterlüftung. Dies sind kleine, meist unsichtbare Schlitze oder Klappen, die im Fensterfalz – also im Spalt zwischen Fensterflügel und Rahmen – eingebaut sind.

  • Wie funktioniert er? Rein passiv. Er nutzt den natürlichen Druckunterschied zwischen warmer Innenluft und kälterer Außenluft. Feuchte Luft wird langsam nach draußen gedrückt, während frische Luft nachströmt.
  • Für wen eignet er sich? Er sorgt für eine permanente „Grundlüftung“ und ist eine sehr gute, kostengünstige Basismaßnahme zur Schimmelprävention. Er funktioniert ohne Strom und ist wartungsfrei.

Wichtig: Diese Option ersetzt NICHT das Stoßlüften. Es herrscht zwar eine dauerhafte Luftzufuhr, allerdings reicht diese nicht aus, um Lastspitzen wie nachdem Duschen oder Kochen auszugleichen. Hier muss dann zusätzlich noch gelüftet werden. Allerdings sinkt dadurch die Häufigkeit des notwendigen manuellen Lüftens.

Zusätzlich kann man sich hier die Frage stellen, warum man sich ein Fenster mit guter Verglasung und Dichtung holt, wenn man danach über den Fensterfalzlüfter die Isolierung wieder kaputt macht. 

Deshalb ist das unserer Meinung nach auch nicht die ideale Lösung, sondern lediglich die zweitbeste Lösung.

Wichtige Information

Diese Option ersetzt NICHT das Stoßlüften. Es herrscht zwar eine dauerhafte Luftzufuhr, allerdings reicht diese nicht aus, um Lastspitzen wie nachdem Duschen oder Kochen auszugleichen. Hier muss dann zusätzlich noch gelüftet werden. Allerdings sinkt dadurch die Häufigkeit des notwendigen manuellen Lüftens.

Zusätzlich kann man sich hier die Frage stellen, warum man sich ein Fenster mit guter Verglasung und Dichtung holt, wenn man danach über den Fensterfalzlüfter die Isolierung wieder kaputt macht. 

Deshalb ist das unserer Meinung nach auch nicht die ideale Lösung, sondern lediglich die zweitbeste Lösung.

System 2: Regelbare, mechanische Lüfter (die manuelle Kontrolle)

Diese Lüfter sind oft als kleine, sichtbare Kästen oben oder seitlich am Fensterrahmen angebracht. Sie besitzen in der Regel einen Schieber oder eine Klappe, die Sie manuell öffnen oder schließen können.

  • Wie funktioniert er? Ähnlich wie der Falzlüfter nutzt er oft den natürlichen Druckausgleich, gibt Ihnen aber die Kontrolle. Bei starkem Wind oder wenn es Ihnen zu kühl wird, können Sie den Lüfter einfach verschließen. Manche Modelle haben auch eingebaute Filter (z.B. gegen Pollen).
  • Für wen eignet er sich? Für alle, die eine zuverlässige Grundlüftung wünschen, aber situationsbedingt (z.B. bei Sturm oder Lärm) selbst entscheiden möchten, ob gelüftet wird oder nicht.

Auch hier wird das manuelle Lüften nicht komplett ersetzt. 

Zusätzlich muss bei diesem System die Lüftung grundsätzlich dauerhaft manuell bedient werden. Dies ist zwar teilweise einfacher, als das ganze Fenster zu kippen oder zu öffnen, aber dennoch erfordert es manuelle Arbeit und man muss immer daran denken, die Öffnungsschlitze zu bedienen. 

Deshalb sehen wir dieses System als “aktiv” an und empfehlen gerade mit Blick auf das Alter das nachfolgende System.

System 3: Motorisierte & Smarte Lüfter (Der "Autopilot" für Ihr Raumklima)

Dies ist die Komfortlösung. Hier ist ein kleiner Schlitz mit integriertem Ventilator im Fensterrahmen oder im Rolladenkasten über dem Fenster verbaut. Diese Systeme sind oft „smart“, das heißt, sie sind mit Sensoren verbunden.

  • Wie funktioniert er? Völlig automatisch. Ein Sensor im Raum misst kontinuierlich die Luftfeuchtigkeit oder den CO2-Gehalt. Sobald die Luftqualität sinkt (z.B. nach dem Duschen oder wenn Besuch da ist), schaltet sich der Lüfter selbstständig ein und läuft nur so lange, bis die Luft wieder optimal ist.
  • Für wen eignet er sich? Dies ist die ideale Lösung für ein zukunftsfestes Zuhause. Sie bietet maximalen Komfort und höchste Sicherheit gegen Schimmel, da Sie sich nie wieder Gedanken um das Lüften machen müssen. Das System übernimmt die komplette Verantwortung für ein gesundes Raumklima. 

Das ist unsere absolute Empfehlung, wenn Sie langfristig und zukunftssicher planen.

Welches Lüftungssystem ist das richtige für Ihr Zuhause?

Sie kennen nun die drei Systeme: die passive Basislösung (Falzlüfter), die manuell regelbare Lösung (mechanische Lüfter) und die automatische Komfortlösung (smarte Lüfter). 

Um die beste Wahl für Ihr zukunftsfestes Zuhause zu treffen, stellen wir die Lösungen direkt gegenüber. 

Die manuell regelbare Lösung haben wir bereits damit herausgenommen, dass diese immer noch aktiv geregelt werden sollte. Deshalb nehmen wir diese Lösung heraus und vergleichen nur die anderen beiden Systeme.

Merkmal Fensterfalzlüfter Smarter Lüfter
Funktionsweise
Automatisch (passiv, durch Luftdruck)
Automatisch (aktiv, motor- & sensorgesteuert)
Ersetzt manuelles Stoßlüften?
Nein. Dient nur zur Grundlüftung. Bei Lastspitzen (Kochen, Duschen) ist Stoßlüften weiterhin nötig.
Ja. Dank Sensoren werden Lastspitzen automatisch erkannt und abgeführt.
Bedienung
Keine. Läuft immer, nicht steuerbar.
Keine. Das System denkt komplett für Sie mit.
Schimmelschutz
Gut. Sorgt für eine konstante Grundlüftung.
Hervorragend. Reagiert aktiv auf Feuchtigkeit.
Wärmerückgewinnung
Nein. Frische Luft kommt kalt herein (Wärmeverlust).
Ja (als System). Frische Luft wird vorgewärmt, Heizkosten werden gespart.
Filter (Pollen/Staub)
Nein
Ja. Filter sind meist integriert.
Lärmschutz
Gut. Kann aber Außengeräusche leicht durchlassen.
Sehr gut. Moderne Systeme haben oft Schallschutz.
Stromkosten
Keine
Sehr gering (nur bei Bedarf aktiv).
Anschaffungskosten
Gering (ca. 24 – 55 € Aufpreis pro Fenster)*
Hoch (ca. 380 – 900 €+ Aufpreis pro Fenster)**

ℹ️ Transparenz-Hinweis zu unserer Preisermittlung:

* Die Preisspanne entsteht aus unserer Marktrecherche, bei der wir unter anderem die Aufpreise von mehreren Onlineshops und Anbietern herangezogen haben.

** Hier konnten wir keine verlässlichen Quellen finden. Wir konnten einige ältere Forenbeiträge einsehen, die einen Preisrahmen angeben. Gleichzeitig haben wir uns auch an ähnlichen Systemen bedient (dezentrale Lüftungssysteme) und passende Setpreise auch in den Rahmen reingenommen, um einen groben Preisrahmen angeben zu können. Wichtig ist, dass das System auf jeden Fall deutlich teurer ist, als der einfache Fensterfalzlüfter.

Wichtige Planungshinweise - Von der Planung als Belüftungssystem bis zur Wärmerückgewinnung

Warum mehrere Fenster mit Lüftungssystemen eingebaut werden müssen

Damit Fensterlüfter ihre volle Wirkung entfalten, müssen sie als System gedacht werden.

Ein einzelner Lüfter im Raum tauscht die Luft oft nur direkt in seiner Umgebung aus. Für einen echten, vollständigen Luftaustausch im ganzen Zimmer ist jedoch ein „Sog“ bzw. Querlüftung notwendig.

Das funktioniert am besten, wenn Sie mindestens zwei Lüftungspunkte haben:

  1. Zuluft: An einer Stelle (z.B. am Fenster zur Gartenseite) kommt frische Luft hinein.
  2. Abluft: An einer gegenüberliegenden Stelle (z.B. am Fenster zur Straßenseite oder an einer Innentür) kann die verbrauchte, feuchte Luft entweichen.

Gerade in größeren Wohnräumen ist dies entscheidend.

Die Wärmerückgewinnung - Energie sparen mit smarter Fensterlüftung

Bei passiven Lüftern bedeutet Querlüftung immer, dass kalte Luft herein- und warme Luft hinausströmt. Im Winter verlieren Sie dadurch Energie.

Smarte, motorisierte Systeme lösen dieses Problem genial: Viele dieser Systeme arbeiten mit sogenannter Wärmerückgewinnung.

So funktioniert es: Stellen Sie sich zwei Ventilatoren (Lüfter A und Lüfter B) im Idealfall an gegenüberliegenden Wänden vor, die im Wechsel arbeiten.

  • Zyklus 1: Lüfter A saugt verbrauchte, warme Luft nach draußen (Push). Diese Luft heizt einen Keramikkern in Lüfter A auf. Gleichzeitig zieht Lüfter B frische, kalte Luft hinein (Pull).
  • Zyklus 2: Beide Ventilatoren kehren die Richtung um. Lüfter A zieht nun kalte Luft hinein und wärmt sie an seinem gespeicherten Keramikkern vor. Lüfter B bläst warme Luft hinaus und lädt seinen Keramikkern für den nächsten Wechsel auf.

Das Ergebnis: Sie bekommen permanent frische Luft, die aber bereits angenehm temperiert ist. Sie lüften, ohne Zugluft zu spüren und ohne wertvolle Heizenergie zu verschwenden.

Die 4 wichtigsten Kriterien für Ihre Entscheidung

Als Ihr Berater möchten wir die technischen Details für Sie in einen praktischen Nutzen übersetzen. Am Ende zählen für Sie vier Dinge: Gesundheit, Sicherheit, Ruhe und Komfort.

Lassen Sie uns prüfen, wie die empfohlenen Systeme (der passive Falzlüfter und der smarte Lüfter) bei diesen Kriterien abschneiden.

Der System-Check Basis-Schutz (Falzlüfter) vs. Komfort-Lösung (Smart) - ©Altersgerecht Modernisieren
Der System-Check Basis-Schutz (Falzlüfter) vs. Komfort-Lösung (Smart) - ©Altersgerecht Modernisieren

1. Schimmelprävention & Gesundheit: Wie die Systeme Ihre Bausubstanz (und Lunge) schützen

Das ist der Hauptgrund, warum Sie über diese Fenster nachdenken. Ein gesundes Raumklima ist die Basis für das Wohnen im Alter.

  • Passive Falzlüfter (System 1): Bieten eine gute Grundsicherung. Sie sorgen für einen permanenten Mindest-Luftwechsel und verhindern, dass die Luftfeuchtigkeit im „Normalbetrieb“ zu hoch ansteigt. Wie wir aber festgestellt haben, stoßen sie bei Lastspitzen (Kochen, Duschen) an ihre Grenzen. Hier müssen Sie manuell nachhelfen, um Schimmel sicher zu verhindern.

  • Smarte Lüfter (System 3): Bieten hervorragenden Schutz. Der eingebaute Sensor ist Ihr Wächter. Er erkennt die hohe Feuchtigkeit beim Duschen sofort und startet automatisch die „Bedarfslüftung“. Er arbeitet aktiv, bis die Gefahr gebannt ist. Dies ist der zuverlässigste Schutz für Ihre Gesundheit und den Werterhalt Ihrer Immobilie.

2. Sicherheit & Einbruchschutz: Sicher lüften, auch bei Abwesenheit

Einer der größten Nachteile des klassischen Kipplüftens ist die Sicherheit. Ein gekipptes Fenster ist für Einbrecher eine offene Einladung. Sie können das Haus nie mit ruhigem Gewissen verlassen.

  • Passive Falzlüfter (System 1): Hier stoßen wir auf einen Widerspruch. Das System selbst ist bei geschlossenem Fenster absolut einbruchsicher. Da es aber, wie wir festgestellt haben, Lastspitzen (z.B. nach dem Kochen) nicht alleine schafft, sind Sie weiterhin gezwungen, manuell stoßzulüften. Wenn Sie also kurz das Haus verlassen, stehen Sie vor der alten Entscheidung: Lüften und ein Risiko eingehen oder die Feuchtigkeit im Raum lassen.

  • Smarte Lüfter (System 3): Hier liegt der entscheidende Vorteil. Das Fenster bleibt permanent geschlossen und voll verriegelt. Der smarte Lüfter erledigt die komplette Arbeit, auch die intensive Lüftung nach dem Duschen. Sie können jederzeit das Haus verlassen, in den Urlaub fahren oder einfach nur schlafen – mit dem sicheren Gefühl, dass Ihr Zuhause optimal gelüftet wird, ohne ein Sicherheitsrisiko einzugehen.

3. Lärmschutz: Wie viel Ruhe lassen die Lüfter wirklich zu?

Ein guter Grund, das Fenster geschlossen zu halten, ist oft der Lärm von draußen. Ein gutes Lüftungssystem muss also frische Luft hereinlassen, den Lärm aber draußen halten.

  • Passive Falzlüfter (System 1): Ein Falzlüfter ist im Grunde eine kleine, offene Verbindung nach draußen. Durch den “Schlitz” treten Außengeräusche ein. Eine Studie des Institut für Fenstertechnik Rosenheim ergab, dass bei klassischen Fenster der Schallschutz um etwa 1 dB gemindert wird. Das ist nicht wirklich viel und vernachlässigbar. Wenn es jedoch Fenster mit stärkerem Schallschutz sind, beispielsweise weil man an einer viel befahrenen Straße lebt, so sinkt der Schallschutz durch Falzlüfter um bis zu 5 dB. Das ist nicht besonders viel, aber hörbar.
    Zusätzlich muss bei dieser Variante dennoch immer mal wieder gelüftet werden und in dieser Zeit entsteht Lärm.

  • Smarte Lüfter (System 3): Diese Systeme sind für das Thema Lärmschutz am besten. Da es sich um technisch entwickelte Geräte handelt, sind viele Modelle mit Schallschutz ausgestattet. Sie sind darauf ausgelegt, die Luft gezielt hindurchzuleiten, den Schall aber effektiv zu „schlucken“. Zusätzlich muss nicht mehr gelüftet werden. Für ein ruhiges Wohn- oder Schlafzimmer, besonders in lauterer Umgebung, ist dies die beste Lösung, die Frischluft und Ruhe zuverlässig kombiniert.

4. Bedienkomfort: Wie einfach ist die Handhabung im Alltag?

Hier zeigt sich der größte Unterschied für Ihre tägliche Lebensqualität. Als jemand, der für die Zukunft plant, möchten Sie Systeme, die Ihnen Arbeit abnehmen, nicht neue Aufgaben schaffen.

  • Passive Falzlüfter (System 1): Bieten auf den ersten Blick Komfort, da automatisch gelüftet wird. Wie wir jedoch festgestellt haben, müssen Lastspitzen (Duschen, Kochen) mit manuellen Lüften angegangen werden. Das ist deutlich weniger als ohne Falzlüfter, aber dennoch müssen Sie daran denken.

  • Smarte Lüfter (System 3): Bieten den höchsten und wahren Komfort. Dieses System ist ein echter „Autopilot“ für Ihr Raumklima. Dank der Sensoren übernimmt es die komplette Verantwortung. Sie müssen nie wieder ans Lüften denken – auch nicht nach dem Kochen oder Duschen. Das Fenster bleibt sicher geschlossen, und die Technik erledigt die Arbeit zuverlässig für Sie. Das ist der entscheidende Komfortgewinn für ein sorgenfreies und selbstständiges Wohnen.

Fenster mit integrierter Lüftung Kosten

Als Faustregel können Sie mit folgenden Aufpreisen rechnen, die zu den Kosten für das neue Fenster hinzukommen:

  • System 1 (Passive Falzlüfter): Hier liegt der Aufpreis bei nur etwa 24 € bis 55 € pro Fenster.*
  • System 3 (Smarte Lüfter mit WRG): Hier ist der Aufpreis deutlich höher und liegt bei ca. 380 € bis 900 €+ pro Fenster* (bzw. pro Lüftungseinheit).

Bei den smarten Lüftern reduzieren sich langfristig Ihre Heizkosten durch die Wärmerückgewinnung. Den Aufpreis zahlen Sie aber vor allem für den Komfort, dass Sie sich nicht mehr aktiv ums Lüften kümmern müssen, sondern alles automatisch gesteuert wird. Dies ist ein enormer Vorteil gerade im Bezug auf das Alter. 

Sparen Sie, indem Sie Angebote von verschiedenen Fensterbauern einholen. Über den Partnerservice holen Sie sich kostenlos bis zu 3 unverbindliche Angebote ein.

*ℹ️ Transparenz-Hinweis zu unserer Preisermittlung:

Diese Preisspannen basieren auf unserer aktuellen Marktrecherche, für die wir die Angebote verschiedener Online-Shops und Fachhändler ausgewertet haben.
Da der Markt für integrierte Smart-Lüftungen sehr individuell ist und die Preise der Anbieter nicht öffentlich genannt werden, handelt es sich hier um kalkulierte Richtwerte. Dafür haben wir eine Mischkalkulation erstellt: Diese basiert auf Erfahrungswerten aus Fachforen sowie den Marktpreisen vergleichbarer dezentraler Lüftungssysteme.

Wichtig: Diese Förderprogramme sollten Sie unbedingt kennen

Wenn Sie beim Fensteraustausch auch darauf achten, dass die Fenster einen höheren Dämmwert haben als die Alten, dann können Sie eine Förderung beantragen. Gerade in Kombination mit der smarten Lüftung ist das sehr sinnvoll. 

Die wichtigste Anlaufstelle für Sie ist das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) mit dem Programm „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“.

Wie hoch ist die Förderung?

Die Höhe der Förderung ist bei der BAFA in der Rubrik “Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle” festgehalten. Für den Fenstertausch einen direkten Zuschuss von:

  • 15 % der Investitionskosten: Dies ist der Basiszuschuss, den Sie für den Tausch erhalten.
  • + 5 % Bonus (also 20 % gesamt): Diesen Bonus erhalten Sie, wenn die Maßnahme Teil eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) ist.

Was bedeutet das in Euro? Die förderfähigen Kosten sind gedeckelt:

  • Ohne Sanierungsfahrplan (iSFP): Sie erhalten 15 % von maximal 30.000 € Investition. Das sind bis zu 4.500 € Zuschuss.

Mit Sanierungsfahrplan (iSFP): Der Deckel steigt auf 60.000 €. Sie erhalten 20 % von maximal 60.000 €. Das sind bis zu 12.000 € Zuschuss.

Unter welchen Bedingungen erhalte ich die Förderung?

Die Förderung ist an klare technische und bürokratische Bedingungen geknüpft.

  1. Der Energieeffizienz-Experte (EEE):
    Sie müssen von Anfang an einen zertifizierten Energieberater (auch Energieeffizienz-Experte genannt) einbinden. Dieser prüft Ihr Vorhaben und erstellt die nötige „Technische Projektbeschreibung“ (TPB) für den Antrag.
    • Guter Nebeneffekt: Die Kosten für diesen Berater werden ebenfalls mit 50 % bezuschusst.

  2. Der U-Wert (Dämmwert):
    Die Förderung erhalten Sie nur für hocheffiziente Fenster. Die neuen Fenster (inklusive Rahmen und Glas) müssen einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) von maximal 0,95 W/(m²K) erreichen. (Je niedriger dieser Wert, desto besser die Dämmung). Dies erreichen Sie bei einer Dreifachverglasung.

  3. Der richtige Zeitpunkt:
    Das ist der wichtigste Punkt, um die Förderung nicht zu verlieren: Der Antrag muss gestellt werden, BEVOR Sie einen Vertrag mit dem Fensterbauer unterschreiben.

  4. Mindestinvestition:
    Die Investitionskosten müssen bei mindestens 2.000 € liegen, damit der Antrag gestellt werden kann.

Alternative: Der Steuervorteil - Die Kosten für den Fensteraustausch absetzen

Wenn Ihnen der Prozess mit dem Energieberater zu aufwändig ist, gibt es eine Alternative:

  • Der Steuerbonus (§ 35c EStG): Sie können die Kosten für den Fenstertausch auch von der Steuer absetzen. Hier sind Sanierungsmaßnahmen von bis zu 200.000 Euro möglich (das ist natürlich weit unter dem Fensteraustausch). Sie erhalten dann 20 % der Summe (also bis zu 40.000 €) über drei Jahre verteilt direkt als Steuererstattung zurück.
  • Vorteil: Sie benötigen hierfür keinen Energieberater, sondern nur eine Bescheinigung des Fachbetriebs.
  • Nachteil: Sie bekommen das Geld nicht sofort als Zuschuss, sondern erst später über die Steuererklärung.

Wichtige Information: Man kann nicht die Förderung mit dem Steuervorteil kombinieren. Man muss sich also für eine der beiden Varianten entscheiden.

Anleitung: Ihr Weg zum Fenster mit Lüftung (2 Fahrpläne)

Sie haben nun eine fundierte Entscheidungsgrundlage. Im nachfolgenden geben wir Ihnen eine Schritt für Schritt Anleitung, wie Sie beim Fenstertausch vorgehen.

Dabei bezieht sich der erste Plan darauf, wie Sie vorgehen, wenn Sie den BAFA Zuschuss einfahren möchten (bei Dreifachverglasung). Der zweite Weg, den wir aufzeigen, bezieht sich auf die Variante ohne Energieberater, aber mit Steuerentlastung.

Anleitung zum neuen Fenster mit Lüftung. Die 2 Fahrpläne im Vergleich - ©Altersgerecht Modernisieren
Anleitung zum neuen Fenster mit Lüftung. Die 2 Fahrpläne im Vergleich - ©Altersgerecht Modernisieren

Fahrplan A: Zuschuss (BAFA) mit Energieberater

Dieser Weg ist bürokratisch aufwändiger, sichert Ihnen aber den höchsten Zuschuss (bis zu 12.000 €), der direkt ausgezahlt wird. Die Reihenfolge ist hier entscheidend.

Schritt 1: Energieberater (EEE) finden & planen

Ihr erster Schritt ist die Beauftragung eines zertifizierten Energieeffizienz-Experten (EEE). Er prüft Ihr Vorhaben und erstellt die technische Grundlage (z.B. für den iSFP-Bonus).

Schritt 2: Angebote einholen

Auf Basis der technischen Planung des EEE holen Sie nun unverbindliche Angebote (Kostenvoranschläge) von einem oder mehreren Fachbetrieben ein.

Schritt 3: Förderantrag stellen

Der Energieberater nutzt nun die Zahlen aus den Angeboten, um die „Technische Projektbeschreibung“ (TPB) zu erstellen und den Antrag beim BAFA für Sie einzureichen.

Fehler-Warnung: Sie dürfen zu diesem Zeitpunkt noch keinen Vertrag unterschreiben oder den Auftrag mündlich erteilen!

Schritt 4: Zusage (Zuwendungsbescheid) abwarten

Warten Sie unbedingt, bis Sie die offizielle Zusage zur Förderung erhalten haben.

Schritt 5: Auftrag erteilen & Einbau

Unterschreiben Sie den Vertrag mit dem Fensterbauer Ihrer Wahl und lassen die Fenster einbauen.

Schritt 6: Zuschuss erhalten

Nach dem Einbau erstellt der Energieberater den Verwendungsnachweis. Sie reichen diesen beim BAFA ein und erhalten Ihren Zuschuss auf Ihr Konto überwiesen.

Fahrplan B: Steuervorteil nutzen (ohne Energieberater)

Dieser Weg ist einfacher und schneller, da Sie keinen Energieberater und keinen Antrag vorab benötigen. Sie erhalten das Geld aber erst nachträglich über Ihre Steuererklärung zurück.

Schritt 1: Fachbetrieb finden & Angebote einholen

Sie suchen direkt einen Fensterfachbetrieb. Wir empfehlen Ihnen mehrere Angebote einzuholen, um einen Leistungsvergleich zu haben.

Schritt 2: Auftrag erteilen & Einbau

Nachdem Sie in Ruhe geprüft haben, welcher Fachbetrieb am besten zu Ihnen passt, können Sie den Auftrag erteilen und die Fenster mit integrierter Lüftung einbauen lassen.

Schritt 3: Rechnungen bezahlen & sammeln

Wichtig: Sie müssen alle Belege für die Steuererklärung aufbewahren.

Schritt 4: Steuervorteil erhalten

Sie reichen die Handwerkerrechnungen mit Ihrer nächsten Einkommensteuererklärung ein. Das Finanzamt erstattet Ihnen bis zu 20 % der Summe über drei Jahre verteilt zurück.

Häufig gestellte Fragen zu Fenstern mit Lüftung (FAQ)

Nein. Ein Fensterfalzlüfter sorgt nur für eine permanente Grundlüftung. Bei hoher Feuchtigkeit, wie nach dem Duschen oder Kochen, müssen Sie weiterhin manuell stoßlüften, um Schimmel sicher zu verhindern. Er reduziert lediglich die Häufigkeit.

Der Hauptvorteil ist der volle Komfort und die Sicherheit. Dank Sensoren erkennt er Feuchtigkeit automatisch und lüftet nur bei Bedarf. So wird das Stoßlüften ersetzt. Einige Modelle verfügen auch über Wärmerückgewinnung, wodurch Heizkosten gespart werden.

Ja, für den direkten BAFA-Zuschuss ist die Einbindung eines zertifizierten Energieeffizienz-Experten (EEE) zwingend vorgeschrieben. Er muss den Antrag vor der Auftragsvergabe stellen. Die einfachere Alternative ohne Energieberater ist der Steuerbonus (§ 35c EStG).

Bei der Wärmerückgewinnung nutzen smarte Lüfter (meist als Paar) die Wärme der verbrauchten Innenluft, um die frische, kalte Außenluft vorzuwärmen. Ein Keramikspeicher im Lüfter wird von der warmen Abluft aufgeheizt und gibt diese Wärme im nächsten Zyklus an die kalte Zuluft ab. Das spart Heizenergie.

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