Treppenlift im Reihenhaus: Ihr Komplettratgeber 2025 (Machbarkeit, Kosten & Genehmigung)
Ihr Reihenhaus – geliebtes Zuhause auf oft mehreren Ebenen. Doch was, wenn die Treppe plötzlich zur unüberwindbaren Hürde wird? Viele Reihenhausbesitzer stehen vor der Frage: Passt ein Treppenlift überhaupt in mein schmales Treppenhaus, vielleicht sogar über 2 oder 3 Etagen? Und was ist mit den Nachbarn, den Kosten oder komplizierten Genehmigungen, Stichwort Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG)?
Keine Sorge! Wir klären Ihre Fragen und helfen Ihnen, an Ihren Treppenlift im Reihenhaus zu kommen.
Inhaltsverzeichnis
- Die 6 baulichen Hürden bei einem Treppenlift im Reihenhaus (Der Machbarkeits-Check)
- Fokus WEG: Genehmigungen für den Treppenlift im Reihenhaus durch die Eigentümergemeinschaft
- Was kostet ein Treppenlift im Reihenhaus? (Fokus auf typische Szenarien)
- Kein Treppenlift? Diese Alternativen gibt es fürs Reihenhaus
- Anbieterwahl: Treppenlift-Experten für Reihenhaus-Lösungen finden
- Ihr Treppenlift im Reihenhaus: Die 4 Schritte zum Ziel

Für Schnellleser – Treppenlift im Reihenhaus: Das Wichtigste auf einen Blick
- Machbarkeit: Auch in engen (oft ab ca. 65-75 cm Breite) und kurvigen Reihenhaus-Treppen über mehrere Etagen ist ein Treppenlift meist technisch realisierbar.
- Kostenfaktoren: Hauptpreistreiber sind Kurven (benötigen teurere, maßgefertigte Schienen) und die Anzahl der zu überwindenden Etagen. Beispiel: Für einen Kurvenlift über 1 Etage müssen Sie mit etwa 7.500 € rechnen. Über 2 Etagen kommen nochmal 2.000 € hinzu.
- Eigentumsform entscheidend: Bei Realteilung (Alleineigentum) ist der Einbau innen einfach und ohne Genehmigungen möglich. Bei WEG (Wohnungseigentümergemeinschaft) ist meist die Zustimmungen (WEG-Beschluss, Vermieter) nötig (Teilungserklärung/Mietvertrag checken!).
Die 6 baulichen Hürden bei einem Treppenlift im Reihenhaus (Der Machbarkeits-Check)
Als erstes schauen wir Ihr Reihenhaus ganz praktisch an: Ist es baulich überhaupt für einen Treppenlift geeignet? Reihenhäuser haben ihren ganz eigenen Charme, aber eben oft auch ihre speziellen baulichen Eigenheiten, die eine Standardlösung manchmal schwierig machen. Aber keine Sorge: Für die meisten dieser Herausforderungen gibt es heute clevere und erprobte technische Lösungen. Finden wir gemeinsam heraus, ob und wie ein Lift perfekt in Ihr Zuhause passt!

Herausforderung 1: Enge Treppe? Lösungen für minimale Breite
Enge Treppen – oft hört man, das sei das K.O.-Kriterium für einen Treppenlift im Reihenhaus. Stimmt das wirklich?
Tatsächlich sind Treppenhäuser in Reihenhäusern häufig spürbar schmaler als in freistehenden Einfamilienhäusern, nicht selten unter 80 cm oder gar 70 cm breit. Das klingt erstmal nach wenig Platz.
Die gute Nachricht ist jedoch: Moderne Treppenlifte sind wahre Platzsparwunder. Einige Modelle benötigen nur eine Mindestbreite von etwa 65 bis 75 cm, gemessen an der engsten Stelle Ihrer Treppe (inklusive Handlauf!). Der exakt benötigte Platz hängt natürlich stark vom gewählten Liftmodell ab und insbesondere davon, ob Ihre Treppe gerade verläuft oder Kurven hat – in Kurven braucht der Lift seitlich etwas mehr Raum.
Die technischen Lösungen für enge Platzverhältnisse sind vielfältig:
- Besonders schlanke Schienensysteme: Sogenannte Einrohrsysteme oder spezielle Flachprofil-Schienen („Slim-Schienen“) liegen sehr nah an der Wand oder dem Geländer.
- Kompakte Sitze: Die Sitze selbst sind schmal gebaut. Wichtig sind auch Armlehnen, Sitzfläche und Fußbrett, die sich vollständig und platzsparend hochklappen lassen, wenn der Lift nicht benutzt wird. So bleibt die Treppe für andere Personen gut begehbar.
Unser Empfehlung
Wenn auch bei Ihnen die Treppe sehr schmal ist, dann empfehlen wir Ihnen zunächst den Artikel komplett durchzulesen und anschließend bei unserem Ratgeberartikel “Treppenlift für schmale Treppen” vorbeizuschauen. Hier gehen wir genauer auf diese Herausforderung ein und empfehlen auch passende Modelle.
Herausforderung 2: Treppenlift über mehrere Etagen – Was beachten?
Typisch Reihenhaus: Schmal gebaut, aber dafür geht es oft über zwei oder sogar drei Etagen nach oben. Ein Treppenlift muss diese gesamte Distanz natürlich sicher und zuverlässig überwinden.
Technisch ist das heute grundsätzlich kein Problem. Moderne Liftsysteme bewältigen auch längere Strecken problemlos. Die eigentliche Herausforderung bei mehrstöckigen Anlagen liegt in der passgenauen Anfertigung der entsprechend langen Fahrschiene, was insbesondere bei Kurvenliften präzise Arbeiten erfordert. Je länger die Schiene und je mehr Kurven sie hat, desto komplexer und aufwändiger wird die Herstellung.
Bei langen Fahrstrecken über mehrere Etagen bietet es sich an, zusätzliche Ladestationen entlang der Schiene zu installieren. So stellen Sie sicher, dass der Akku des Lifts auch beim stationieren in den mittleren Etagen immer ausreichend geladen ist.
Klar ist jedoch: Mehr Etagen bedeuten eine längere, komplexere Schiene und damit unweigerlich höhere Kosten. Auf die genauen Preise und Kostenfaktoren gehen wir im entsprechenden Kapitel noch detailliert ein.
Herausforderung 3: Kurven, Ecken, Podeste – Fast schon Standard im Reihenhaus
Eine Treppe, die schnurgerade von der untersten bis zur obersten Etage verläuft? Das ist in Reihenhäusern eher die Ausnahme. Viel häufiger finden sich Treppen mit einer oder mehreren Kurven, verwinkelten Ecken oder Zwischenpodesten.
Das hat eine klare Konsequenz: Ein einfacher, standardisierter gerader Treppenlift ist hier meist nicht einsetzbar. Die Lösung lautet in diesen (sehr häufigen!) Fällen fast immer: Kurvenlift. Bei einem Kurvenlift wird die Fahrschiene individuell für Ihre Treppe maßgefertigt. Sie folgt exakt dem Verlauf Ihrer Stufen, inklusive aller Kurven und Neigungsänderungen. Diese passgenaue Maßanfertigung macht Kurvenlifte zwar aufwändiger und teurer als gerade Lifte, aber sie ermöglicht eben den Einbau in nahezu jeder Treppensituation.
Und keine Sorge: Moderne Kurvenliftsysteme sind so konstruiert, dass sie auch sehr enge Kurvenradien elegant, sicher und platzsparend meistern. Lassen Sie sich also von einer verwinkelten Treppe nicht entmutigen – die Technik ist darauf ausgelegt!
Herausforderung 4: Platzmangel am Treppenende? Lösungen (Klappschiene & Co.)
Der Lift passt auf die Treppe selbst – super! Aber passt er auch dort gut hin, wo die Fahrt beginnt und endet? Gerade in schmalen Reihenhausfluren oder auf kleinen Podesten kann der Platz am Treppenanfang und -ende durchaus knapp sein.
Sie brauchen aber genügend Freiraum, um nicht nur während der Fahrt sicher zu sitzen, sondern auch um bequem und ohne Sturzgefahr auf den Lift auf- und wieder abzusteigen. Zudem muss der Lift irgendwo sicher „parken“, wenn er gerade nicht benötigt wird.
Kritisch wird es immer dann, wenn der geparkte Lift oder die bis zum Boden reichende Schiene:
- Eine wichtige Tür (Zimmertür, Haustür, Kellertür) blockiert.
- Einen notwendigen Laufweg im Flur oder auf dem Podest unpassierbar macht.
Die cleverste Lösung für blockierte Durchgänge am unteren Treppenende ist meist eine automatische Klappschiene. Dieses spezielle Schienenende hebt sich bei Nichtgebrauch des Lifts selbsttätig nach oben und gibt den Weg vollständig frei. Am oberen Ende kann ein automatischer Drehsitz das sichere Aussteigen auch bei wenig Platz enorm erleichtern, da er Sie sanft zum Podest hin dreht.
Herausforderung 5: Worauf hält der Lift? Wand- und Stufenbeschaffenheit
Ein Treppenlift transportiert Sie sicher nach oben und unten – dabei bringt er samt Nutzer natürlich einiges an Gewicht auf die Waage. Da stellt sich schnell die berechtigte Frage: Hält meine Treppe oder Wand das überhaupt dauerhaft aus? Und woran wird die Schiene eigentlich befestigt?
Hier gibt es eine beruhigende Antwort: In weit über 90% der Fälle erfolgt die Montage der Schienenstützen direkt auf den Treppenstufen. Die Stützen werden dabei sicher auf den einzelnen Stufen verschraubt. Das hat für Sie als Reihenhausbewohner einen riesigen Vorteil: Ihre Wände – und damit auch die potenziell dünne Wand zum Nachbarn – bleiben in der Regel komplett unberührt und werden nicht beschädigt.
Eine Montage an der Wand kommt nur dann in Betracht, wenn eine Stufenmontage aus technischen Gründen absolut nicht möglich ist und die betreffende Wand eine nachweislich ausreichende Tragfähigkeit besitzt (also keine leichten Trockenbau- oder Gipsplattenwände!).
Herausforderung 6: Die Stufen vor der Tür – Der erhöhte Eingangsbereich
Manchmal beginnt die Barriere schon, bevor man das eigentliche Treppenhaus im Inneren erreicht: durch einige Stufen direkt vor der Haustür oder einen allgemein erhöhten Eingangsbereich, der typisch für manche Reihenhaus-Baustile ist.
Für diese „erste Hürde“ gibt es jedoch spezielle, separate Lösungen:
- Rampe: Eine feste oder mobile Rampe kann wenige Stufen überbrücken. Sie benötigt allerdings relativ viel Platz, da die Steigung gesetzlich auf maximal 6% begrenzt ist, und ist nicht immer optisch oder baulich umsetzbar.
- Kleine Hebebühne (Hublift): Ideal für wenige Stufen (bis ca. 1-3 Meter Hubhöhe). Sie hebt Sie (ggf. mit Rollator oder Rollstuhl) senkrecht nach oben. Benötigt weniger Platz als eine Rampe.
- Wetterfester Außen-Treppenlift: Funktioniert wie ein Innenlift, ist aber für den Außeneinsatz konstruiert.
Unser Empfehlung
Wenn das bei Ihnen der Fall ist, empfehlen wir Ihnen zunächst auch wieder den gesamten Artikel zu lesen und anschließend bei unserem Bericht “Treppenlift Außen” weiterzulesen.
Fazit Baulichkeit: Ein Treppenlift passt (fast) immer!
Sie sehen: Auch wenn Ihr Reihenhaus einige knifflige bauliche Besonderheiten aufweisen mag – für fast jede Herausforderung gibt es heute eine ausgereifte technische Lösung. Enge Treppen, viele Kurven, mehrere Etagen oder knapper Platz am Ende sind in den allermeisten Fällen kein grundsätzlicher Hinderungsgrund mehr für einen Treppenlift.
Das A und O für eine erfolgreiche Umsetzung ist jedoch eine professionelle Beratung und ein exaktes Aufmaß direkt bei Ihnen vor Ort durch einen erfahrenen Fachberater. Dabei prüft der Experte alle genannten Punkte systematisch – von der minimalen Treppenbreite über die Kurvenradien und die Stufenfestigkeit bis hin zur ausreichenden Kopffreiheit entlang der gesamten Fahrstrecke. So stellen Sie sicher, dass der für Sie ausgewählte Lift perfekt passt.
Mit dem nachfolgenden Anfrageformular erhalten Sie übrigens kostenlos bis zu 3 Angebote von Fachbetrieben aus Ihrer Region – und das super einfach in kürzester Zeit.
Fokus WEG: Genehmigungen für den Treppenlift im Reihenhaus durch die Eigentümergemeinschaft
Ihr Reihenhaus gehört zu einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG)? Dann benötigen Sie gegebenenfalls Genehmigungen der Eigentümergemeinschaft.
Grundsätzlich wirkt das Thema WEG auf den ersten Blick vielleicht komplex oder wie eine bürokratische Hürde. Doch die frühzeitige und korrekte Klärung der Zuständigkeiten und notwendigen Genehmigungen ist Ihr wichtigster Schutzschild. Sie vermeiden damit potenzielle Konflikte innerhalb der Gemeinschaft, kostspielige Fehler oder ärgerliche Verzögerungen bei Ihrem Vorhaben. Genau zu wissen, welche Regeln für Sie gelten und wie Sie vorgehen, spart Ihnen am Ende Zeit, Geld und Nerven.
Warum Ihr Reihenhaus eine WEG sein könnte
Der Grund ist einfach: Oft teilen sich mehrere separate Reihenhäuser ein gemeinsames Grundstück. Manchmal gehören auch bestimmte bauliche Anlagen allen gemeinsam, wie etwa Zugangswege, Garagenhöfe, Grünflächen oder technische Einrichtungen wie eine zentrale Heizanlage. Rechtlich bilden all diese Eigentümer dann eine Gemeinschaft, die gemeinsam Verantwortung trägt und über bestimmte Angelegenheiten entscheidet. Stellen Sie es sich wie eine Fußballmannschaft vor: Jeder hat seine eigene Position (sein Haus), aber wichtige Spielzüge, die das ganze Team betreffen (das Gemeinschaftseigentum), müssen abgestimmt werden.
WEG-Zustimmung: Wann ist sie Pflicht?
Die gute Nachricht zuerst: Nur die wenigsten Veränderungen innerhalb Ihrer eigenen vier Wände braucht das Okay der gesamten Gemeinschaft. Sie benötigen dann eine Zustimmung der WEG, wenn Ihr geplanter Treppenlift das Gemeinschaftseigentum berührt oder die äußere Optik der gesamten Anlage spürbar verändert.
Ignorieren Sie dies, riskieren Sie im schlimmsten Fall einen Rückbau auf eigene Kosten.
Das betrifft insbesondere folgende Szenarien:
Eingriffe in die Bausubstanz des Gemeinschaftseigentums
- Bohrungen, Befestigungen oder Anbauten an der Außenfassade. Dies ist relevant, wenn Sie beispielsweise einen Außenlift oder eine Rampe für den erhöhten Eingangsbereich planen.
- Veränderungen an tragenden Wänden, falls diese (in seltenen Fällen) für die Stabilität der Liftkonstruktion notwendig sind und zum Gemeinschaftseigentum zählen.
- Eingriffe in das Treppenhaus selbst, wenn dieses laut Teilungserklärung als Gemeinschaftseigentum definiert ist. Dies ist bei Reihenhäusern allerdings äußerst seltener der Fall, sondern gilt häufiger bei Treppenliften im Mehrfamilienhaus.
Veränderungen der äußeren Gestaltung (Außenwirkung)
- Gerade bei Reihenhaussiedlungen, die auf ein einheitliches und harmonisches Erscheinungsbild Wert legen, ist dieser Punkt wichtig. Eine von außen deutlich sichtbare Schienenkonstruktion, eine Rampe oder ein Außenlift kann diese Optik beeinflussen und benötigt daher die Zustimmung der Miteigentümer.

Wichtig: Teilungserklärung & Gemeinschaftsordnung prüfen!
Woher wissen Sie nun, was genau Gemeinschaftseigentum ist und was nicht? Der alles entscheidende Kompass sind hier immer Ihre Teilungserklärung und die dazugehörige Gemeinschaftsordnung. Diese Dokumente legen detailliert fest, welche Teile des Gebäudes und Grundstücks zum Gemeinschaftseigentum gehören und welche Regeln für bauliche Veränderungen gelten.
Unser Rat: Prüfen Sie diese Unterlagen gründlich, bevor Sie einen Treppenlift bestellen oder Handwerker beauftragen. Sind Sie unsicher bei der Auslegung, holen Sie sich Rat bei der Hausverwaltung, dem WEG-Beirat oder einem Fachanwalt für WEG-Recht. Ein frühzeitiges, offenes Gespräch mit der Verwaltung oder dem Beirat über Ihr Vorhaben kann viele spätere Diskussionen und Probleme von vornherein vermeiden. Oft lassen sich Bedenken schnell ausräumen, wenn man das Vorhaben und dessen Notwendigkeit transparent erklärt.
Was gilt für den Einbau im Sondereigentum (Ihrer Wohnung/Ihrem Hausanteil)?
Wie sieht es aber aus, wenn der Treppenlift ausschließlich in Ihrem Sondereigentum installiert wird – also innerhalb Ihrer eigenen vier Wände und ohne Eingriff in die Fassade oder tragende Gemeinschaftswände?
Hier gilt grundsätzlich: Bauliche Veränderungen, die nur Ihr Sondereigentum betreffen, benötigen in der Regel keine Zustimmung der WEG. Das trifft auf die übliche Montage der Treppenlift-Schiene zu, wenn diese an Ihren Innenwänden oder direkt auf Ihren Treppenstufen befestigt wird, vorausgesetzt, diese gehören unstrittig zu Ihrem Sondereigentum. Die meisten modernen Treppenlifte werden ohnehin primär auf den Stufen verschraubt, was Eingriffe in Wände minimiert.
WEG-Zustimmung erhalten: Der Ablauf (Antrag & Beschluss)

Stellt sich heraus, dass Sie für Ihren geplanten Treppenlift (z.B. wegen eines Eingriffs ins Gemeinschaftseigentum) doch die Zustimmung der WEG benötigen, gibt es einen klar geregelten Weg. Warten Sie nicht einfach ab, sondern werden Sie frühzeitig aktiv!
- Antrag stellen: Der erste Schritt ist ein formeller, schriftlicher Antrag an Ihre Hausverwaltung oder den WEG-Beirat. Reichen Sie diesen so rechtzeitig vor der nächsten Eigentümerversammlung ein, dass er noch auf die Tagesordnung genommen werden kann. Beschreiben Sie Ihr Vorhaben möglichst klar und nachvollziehbar:
- Was genau planen Sie (Lift-Typ, ungefährer Schienenverlauf)?
- Warum ist der Einbau notwendig (z.B. zur Barrierereduzierung, ggf. ärztliches Attest beilegen)?
- Wie soll der Einbau technisch erfolgen (Anbieter nennen, evtl. Pläne/Skizzen beifügen)?
- Tagesordnung & Beschlussfassung: Ihr Antrag wird dann als offizieller Tagesordnungspunkt (TOP) auf der Einladung zur Eigentümerversammlung aufgeführt. In der Versammlung haben Sie meist die Gelegenheit, Ihr Anliegen kurz persönlich vorzustellen und Fragen zu beantworten. Anschließend stimmen die anwesenden oder vertretenen Eigentümer darüber ab. Die Entscheidung fällt durch eine Beschlussfassung.
- Erforderliche Mehrheit: Welche Mehrheit für die Zustimmung notwendig ist, kann je nach Eingriff und den Regelungen in Ihrer Gemeinschaftsordnung variieren. Die gute Nachricht: Der Einbau eines Treppenlifts als Maßnahme zur Barrierereduzierung gilt nach dem Wohnungseigentumsgesetz (§ 20 Abs. 2 WEG) als privilegierte Maßnahme. Das bedeutet: Jeder Wohnungseigentümer kann verlangen, dass ihm eine solche Maßnahme auf eigene Kosten gestattet wird. Für die grundsätzliche Gestattung („Ob“ der Maßnahme) genügt in der Regel eine einfache Mehrheit der in der Versammlung abgegebenen Stimmen. Detailfragen zur Ausführung („Wie“) können ggf. abweichende Regelungen erfordern, doch der grundsätzliche Anspruch ist gesetzlich verankert.
Unser wichtigster Tipp – Immer wieder: Suchen Sie das Gespräch, bevor Sie den formellen Antrag stellen! Sprechen Sie offen mit Ihrer Hausverwaltung, dem Beirat oder auch direkt mit einigen Miteigentümern über Ihre Pläne und die Notwendigkeit. Erklären Sie Ihre Situation. Oft lassen sich Bedenken oder Fragen im Vorfeld klären, Missverständnisse vermeiden und die Zustimmung in der Versammlung wird deutlich einfacher – vielleicht sogar zur reinen Formsache. Betrachten Sie die Gemeinschaft nicht als Hürde, sondern als potenzielle Unterstützer auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit in Ihrem Zuhause.
Was kostet ein Treppenlift im Reihenhaus? (Fokus auf typische Szenarien)
Die Entscheidung für einen Treppenlift ist gefallen, doch eine Frage brennt vielen Reihenhausbesitzern unter den Nägeln: Was kostet ein Treppenlift im Reihenhaus denn nun wirklich? Verständlicherweise sind die Kosten ein zentraler Faktor bei der Planung.
Eine exakte Summe „von der Stange“ gibt es nicht, denn jeder Treppenlift wird an die individuelle Situation angepasst. Aber gerade weil Reihenhäuser oft ähnliche bauliche Gegebenheiten mit sich bringen – denken Sie an die typischen Kurven und die Bauweise über mehrere Etagen – können wir Ihnen hier realistische Kosteneinschätzungen geben und die entscheidenden Preistreiber für Ihre Kalkulation beleuchten:
Gerader Treppenlift (für 1 Etage, ohne Kurven): ca. 3.500 € – 6.000 €.
- Relevanz im Reihenhaus: Eher selten die Komplettlösung über alle Etagen. Kommt infrage, wenn nur ein einzelner, kurzer, absolut gerader Treppenabschnitt (z.B. zum Keller oder Dachboden) überwunden werden soll.
Kurvenlift (für 1 Etage, mit 1-2 typischen Kurven): ca. 7.500 € – 12.000 €.
- Relevanz im Reihenhaus: Dies ist die häufigste Ausgangsbasis für die Kalkulation, da die meisten Haupttreppen in Reihenhäusern mindestens eine Kurve haben.
Aufpreis pro weiterer Etage (beim Kurvenlift): ca. + 2.000 €
- Relevanz im Reihenhaus: Sehr wichtig! Wenn Ihr Lift über zwei Etagen (z.B. vom Erdgeschoss über das 1. OG bis ins 2. OG) führen soll, müssen Sie diesen Aufpreis zum Basispreis für die erste Etage pro zusätzlicher Etage hinzurechnen.
Wichtiger Hinweis – Separater Eingangsbereich: Benötigen Sie eine eigenständige Lösung für einen erhöhten Eingangsbereich (wie eine Rampe oder einen kleinen Hublift)? Die Kosten hierfür kommen zusätzlich obendrauf und sind sehr variabel (z.B. einfache Rampe ab ca. 500 €, kleiner Hublift oft ab 5.000 € aufwärts).
Sparmöglichkeiten & Förderung: Sie möchten Kosten sparen? Mit einem gebrauchten Treppenlift lassen sich die Anschaffungskosten oft deutlich reduzieren, teilweise bis zu 50%. Beachten Sie jedoch, dass bei Kurvenliften die Schiene fast immer neu maßgefertigt werden muss, weshalb die Einsparung hier nicht immer besonders hoch ist. Wird der Lift nur vorübergehend benötigt, kann auch ein Mietmodell eine flexible Lösung sein. Hier spart man auch. Das lohnt sich jedoch nur bei einer Nutzung von unter 3 Jahren. Besonders wichtig: Liegt ein anerkannter Pflegegrad vor, unterstützt Sie die Pflegekasse mit einer staatlichen Förderung von bis zu 4.180 Euro. Diesen Zuschuss sollten Sie unbedingt vor dem Kauf beantragen!
Kein Treppenlift? Diese Alternativen gibt es fürs Reihenhaus
Ein Treppenlift ist eine fantastische Lösung für viele Menschen, um wieder alle Etagen im eigenen Reihenhaus nutzen zu können – aber eben nicht für alle. Manchmal sprechen extreme bauliche Gegebenheiten wie eine enge Wendeltreppe dagegen. Manchmal sind die Kosten trotz möglicher Zuschüsse zu hoch, oder Sie bekommen von der WEG keine Genehmigung.
Was also tun, wenn der klassische Treppenlift für Sie ausscheidet? Glücklicherweise gibt es Alternativen, die Ihnen helfen können, Barrieren zu überwinden und mobil zu bleiben. Schauen wir uns die wichtigsten Optionen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen genauer an, immer mit Blick auf die typische Situation im Reihenhaus:
Alternative 1: Homelift (Privater Aufzug)
Ein Homelift ist im Grunde ein kleiner Aufzug, der speziell für den Einbau in Privathäusern konzipiert ist.
Vorteile: Er transportiert oft nicht nur Personen, sondern auch Rollstühle, Rollatoren oder sogar mehrere Personen gleichzeitig. Er wirkt modern und kann eine erhebliche Wertsteigerung des Hauses bedeuten.
Nachteile (besonders im Reihenhaus): Die Kosten sind deutlich höher als bei einem Treppenlift (rechnen Sie eher mit 20.000 € aufwärts, je nach Modell und Etagen). Vor allem erfordert ein Homelift massive bauliche Eingriffe, wie Deckendurchbrüche und oft den Bau eines eigenen Schachts. Dafür braucht man viel Platz, der in Reihenhäusern meist Mangelware ist. Bedenken Sie auch, dass für solche Umbauten fast immer Baugenehmigungen erforderlich sind. Ein Homelift ist also eine umfangreiche Umbaumaßnahme, keine schnelle Nachrüstung.
Alternative 2: Wohnen im Erdgeschoss (Neue Raumaufteilung)
Eine sehr pragmatische Lösung kann sein, das Leben komplett ins Erdgeschoss zu verlegen. Das bedeutet, neben Wohnzimmer und Küche auch das Schlafzimmer und vor allem ein vollständig barrierefreies Badezimmer im Erdgeschoss einzurichten oder umzubauen.
Vorteile: Sie vermeiden das Treppensteigen im Alltag komplett und können die oberen Etagen z.B. für Gäste oder als Stauraum nutzen.
Nachteile: Diese Option funktioniert natürlich nur, wenn im Erdgeschoss ausreichend Platz für alle notwendigen Räume vorhanden ist. Der Umbau, insbesondere die Schaffung eines barrierefreien Bades (bodengleiche Dusche etc.), kann erhebliche Kosten verursachen. Zudem ist es für viele Menschen ein emotional schwieriger Schritt, die jahrelang genutzten oberen Etagen „aufzugeben“.
Alternative 3: Tragbare Treppensteiger (Nur mit Helfer!)
Hierbei handelt es sich um mobile, oft akkubetriebene Geräte, die Stufen überwinden können. Ganz wichtig: Diese Geräte werden immer von einer zweiten Person bedient! Es gibt mobile Treppenlifte mit einem fest integrierten Sitz und solche (Treppensteiger), an die ein Rollstuhl angedockt werden kann.
Vorteile: Deutlich günstiger in der Anschaffung als ein fest installierter Lift, keine Installationsarbeiten nötig, theoretisch an verschiedenen Treppen einsetzbar.
Nachteile: Der allergrößte Nachteil ist die fehlende Selbstständigkeit! Sie sind immer auf eine kräftige und verfügbare Hilfsperson angewiesen. Die Bedienung erfordert Übung und Kraft. Nicht alle Treppenformen (z.B. sehr enge Wendeltreppen) sind geeignet. Sie sind eher eine Lösung für gelegentliche Transporte, nicht für den unabhängigen Alltag im eigenen Zuhause.
Alternative 4: Lösungen für den Eingang (Rampe & Hublift)
Manchmal ist nicht die Haupttreppe das Problem, sondern nur der Zugang zum Haus über einige Stufen:
Die Rampe
Eine feste oder mobile Rampe kann wenige Stufen überbrücken.
Vorteile: Relativ einfache und kostengünstige Technik (bei einfachen Modellen).
Nachteile: Benötigt wegen der gesetzlich vorgeschriebenen maximalen Steigung von 6% enorm viel Platz in der Länge (Beispiel: 50 cm Höhenunterschied erfordern über 8 Meter Rampenlänge!). Das ist im oft schmalen Vorgarten eines Reihenhauses selten realisierbar. Zudem ist sie optisch auffällig und kann genehmigungspflichtig sein.
Hebebühne / Hublift
Diese Plattform hebt Sie senkrecht über wenige Stufen (meist bis ca. 3 Meter Hubhöhe).
Vorteile: Deutlich platzsparender als eine Rampe, oft auch für Rollstuhlfahrer geeignet, relativ einfache Bedienung.
Nachteile: Teurer als eine einfache Rampe, benötigt einen Stromanschluss, kann optisch auffallen und je nach Höhe und Standort ebenfalls eine Genehmigung erfordern.
Alternative 5: Der Umzug in barrierefreie Wohnung
Wenn alle Stricke reißen, die baulichen Hürden im Reihenhaus zu groß sind oder ein vollständig barrierefreies Leben dort nicht realisierbar erscheint, bleibt als letzte Konsequenz der Umzug in eine bereits barrierefreie Wohnung oder ein kleineres, ebenerdiges Haus (Bungalow).
Vorteile: Dies bietet die Chance auf eine von Grund auf optimal angepasste Wohnsituation ohne Kompromisse bei der Barrierefreiheit. Manchmal findet man in speziellen Seniorenwohnanlagen auch zusätzliche Service- und Gemeinschaftsangebote.
Nachteile: Ein Umzug ist oft ein emotional sehr belastender Schritt, verbunden mit dem Abschied vom vertrauten Zuhause und der Nachbarschaft. Hinzu kommen erhebliche Kosten für den Verkauf des alten Hauses, den Kauf oder die Miete der neuen Wohnung und den Umzug selbst. Geeigneter und vor allem bezahlbarer barrierefreier Wohnraum ist zudem nicht immer leicht zu finden. Dies ist eine Entscheidung, die sehr gut überlegt und langfristig geplant sein will.
Anbieterwahl: Treppenlift-Experten für Reihenhaus-Lösungen finden
Sie haben jetzt eine gute Vorstellung davon, welche technischen Lösungen es für Ihr Reihenhaus gibt und mit welchen Kosten Sie ungefähr rechnen müssen. Der nächste entscheidende Schritt auf dem Weg zu Ihrem Treppenlift ist die Auswahl des richtigen Anbieters.
Gerade weil der Einbau in einem Reihenhaus – mit seinen oft engen Treppen, Kurven oder mehreren Etagen – kniffliger sein kann als in einem Standard-Einfamilienhaus, ist die Wahl eines kompetenten und erfahrenen Partners besonders wichtig.
Mehrere passende Anbieter zu finden, diese zu kontaktieren, Beratungstermine zu vereinbaren und dann die Angebote zu vergleichen, ist zeitaufwendig und mühsam. Aber es geht auch einfacher und schneller!
Mit dem nachfolgenden Formular, holen Sie sich bequem von zu Hause aus kostenlos und völlig unverbindlich bis zu 3 individuelle Angebote von geprüften Treppenlift-Fachbetrieben direkt aus Ihrer Nähe. Diese Unternehmen sind erfahren im Umgang mit den spezifischen Anforderungen von Reihenhäusern und können Ihnen passgenaue Lösungen anbieten.
Und so einfach funktioniert es: Füllen Sie einfach gleich hier im Anschluss das kurze Anfrageformular aus. Das dauert wirklich nur 2 Minuten! Ihre Angaben werden sicher an passende Fachbetriebe weitergeleitet, die sich dann zeitnah mit konkreten Vorschlägen oder zur Vereinbarung eines Beratungstermins bei Ihnen melden werden.
Ihr Treppenlift im Reihenhaus: Die 4 Schritte zum Ziel
Mit dieser Anleitung kommen Sie Schritt für Schritt sicher zu Ihrem passenden Treppenlift:

1. Technische Machbarkeit prüfen
Stellen Sie sicher, dass Ihre Treppe die technischen Voraussetzungen erfüllt:
- Mindesttreppenbreite prüfen: Sind die nötigen 65-75 cm (an der engsten Stelle) vorhanden?
- Platz an Treppenenden checken: Ausreichend Raum für Ein-/Ausstieg & Parkposition? (Klappschiene nötig?)
2. Rechtliche Situation & Genehmigungen klären
Klären Sie die Eigentumsverhältnisse und holen Sie notwendige Zustimmungen ein:
- Eigentumsform feststellen: Handelt es sich um Ihr Alleineigentum (dann benötigen Sie keine Zustimmungen von anderen) oder eine Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG)?
- Bei WEG: Teilungserklärung/Gemeinschaftsordnung prüfen. Ist Gemeinschaftseigentum betroffen (selten bei reiner Innenmontage)?
- Schriftliche Zustimmung sichern: Falls erforderlich (bei WEG-Beschluss oder vom Vermieter), holen Sie diese vorab ein.
3. Kosten kalkulieren & Finanzierung sichern
Verschaffen Sie sich einen Überblick über Kosten und nutzen Sie Fördermittel:
- Kostenfaktoren kennen: Kurven, Anzahl der Etagen und Ausstattung sind die Haupttreiber im Reihenhaus. Durch die im zuvor genannte Auflistung der Kosten können Sie sich schon ein erstes Bild zu den voraussichtlichen Gesamtkosten machen.
- Pflegekasse: Bei anerkanntem Pflegegrad Zuschuss bis 4.180 Euro pro Person beantragen. Wichtig: Antrag vor dem Kauf stellen!
4. Angebote von Fachfirmen einholen, vergleichen & auswählen
Holen Sie maßgeschneiderte Angebote ein, um die beste Lösung zu finden:
- Mindestens 2-3 Angebote von Fachbetrieben anfordern
- Angebote detailliert vergleichen: Preis, techn. Lösung, Lieferzeit, Garantie, Serviceleistungen vergleichen und den Lift durch den passenstens Fachbetrieb einbauen lassen.
- Pro Tipp: Erhalten Sie kostenlos in nur 2 Minuten bis zu 3 maßgeschneiderte Angebote über unser Anfrageformular, um bequem zu vergleichen.
FAQ: Häufige Fragen zum Treppenlift im Reihenhaus
Als Richtwert gilt: Bei einer Treppe bis 65 cm ist ein Treppenlift möglich.
Nicht immer. Nur wenn Gemeinschaftseigentum (z.B. Fassade) betroffen ist oder die Außenoptik sich ändert. Prüfen Sie aber immer Ihre Teilungserklärung!
Nein. Moderne Lifte sind sehr leise (oft unter 60 dB).
Die reine Montage vor Ort dauert meist nur einen Tag.
Bildquellen:
- Grafik von einem Reihenhaus – Quelle: Pixabay
- Die 6 Herausforderungen bei der Treppenliftsinstallation im Reihenhaus – ©Altersgerecht Modernisieren
- Szenarien bei welchen Sie die Zustimmung der WEG benötigen – © Altersgerecht Modernisieren
- Der Zustimmungsprozess für einen Antrag in einer Wohnungseigentümergemeinschaft – ©Altersgerecht Modernisieren
- Prozess für einen Treppenlift im Reihenhaus – © Altersgerecht Modernisieren
Mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Gebäudesanierung bin ich Ihr Ansprechpartner für altersgerechte Umbauten. Meine persönliche Mission entstand aus dem Wunsch, anderen dabei zu helfen, ihre hohe Lebensqualität auch im Alter beizubehalten.